7. Die Bedürfnisse von Kolleg:innen

Was für jeden Arbeitsplatz gilt, gilt umso mehr für den Arbeitsplatz Schule: Es ist immens wichtig, die Lebens- und Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass sie für alle beteiligten förderlich und nachhaltig unterstützend sind. Diese Herausforderung kann leichter in einem starken Team bewältigt werden. Die Erfahrung zeigt, dass Einzelkämpfer:innen eher zu Selbstausbeutung oder Distanzierung neigen als Personen, die Unterstützung und Motivation aus einem funktionierenden Team herausschöpfen können. Durch die Arbeit mit den fünf Grundbedürfnissen kann der soziale Zusammenhalt und die Motivation von Teams immens gestärkt werden. Hier finden Sie ein paar Ideen dazu:

  • Bearbeiten Sie dieses Modul mit einer vertrauten Kollegin oder einem vertrauten Kollegen.
  • Sprechen Sie Kolleg:innen darauf an, die European Heart Materialien ebenfalls in ihrem Unterricht einzusetzen und tauschen Sie sich darüber aus, wie es läuft.
  • Starten Sie eine Besprechung mit einer Befindlichkeitsrunde.
  • Sprechen Sie Ihre Bedürfnisse im Team an, andere werden sich ein Vorbild nehmen und mitmachen.
  • Machen Sie den BedürfnisTyp- Fragebogen und tauschen Sie sich mit Kolleg:innen darüber aus.
  • Bringen Sie in der Supervision das Thema Grundbedürfnisse ein.
  • Bilden Sie Intervisions-Teams und nehmen Sie das Konzept der Grundbedürfnisse in Ihre Fallbesprechungen auf.

Probleme mit Kolleg:innen

Oft sind Situationen so komplex, dass es Sinn macht, vorerst die Einflussbereiche zu klären:

Fragen Sie sich:

Was ist mein Anteil an der Situation? – Was liegt in meiner Verantwortung?

Denken Sie sowohl an das, was Sie gesagt und getan haben, als auch an die dahinter liegenden Grundbedürfnisse von Ihnen.

 

 

Welche Anteile der Situation liegen in der Verantwortung der Kollegin oder des Kollegen?

Was hat Ihre Kollegin oder Ihr Kollege zur Situation beigetragen? Welche Grundbedürfnisse könnten bei ihr oder ihm betroffen sein?

 

Was an der Situation liegt an den Rahmenbedingungen?

Gibt es auch Anteile an der Situation, für die weder Sie selbst noch die/der Kolleg:in verantwortlich sind und an der Sie auch nichts ändern können?

 

What about the situation is due to the framework conditions?

Are there also parts of the situation for which neither you nor the colleague are responsible and which you cannot change?

 

Wenn Sie erst einmal Klarheit über die Anteile an der Situation gewonnen haben wird es leichter für Sie sein, Verständnis für sich selbst und auch für die Kollegin oder den Kollegen aufzubringen. Natürlich können Sie dazu auch den Bedürfnis-Check, der bereits in diesem Modul vorgestellt worden ist, nutzen. Wenn Sie die Situation mit der betreffenden Person besprechen möchten, können Sie den Kontakt in 4 Schritten als Leitfaden heranziehen.

Wenn Sie in der vorigen Reflexion herausgefunden haben, dass die Rahmenbedingungen einen starken Einfluss auf die Situation haben, können Sie gemeinsam mit der Kollegin oder dem Kollegen überlegen:

Wie können Sie besser mit diesen Rahmenbedingungen umgehen, ohne sich gegenseitig aufzureiben?

 

Ein weiterer Grund für Konflikte mit Kolleg:innen kann die unterschiedliche Priorisierung der fünf Grundbedürfnisse sein. Mehr dazu erfahren Sie im nächsten Kapitel.