5. Formulieren von Bedürfnissen und Wünschen

Nun gut! Sie haben Ihr Bedürfnis wahr- und ernst- genommen und haben sich eine positive Strategie zurechtgelegt, wie Sie Ihre Situation verbessern können. Fehlt nur noch der letzte Schritt, nämlich mit den anderen betroffenen Personen in Kontakt zu gehen und ihnen ihre Wünsche und Bedürfnisse mitzuteilen. Dazu wollen wir Ihnen eine Methode vorstellen, die an Marshall Rosenbergs gewaltfreier Kommunikation angelehnt ist: Kontakt in vier Schritten:

Sicher kennen Sie das aus eigener Erfahrung: Jemand kommt mit einem an sich recht legitimen Anliegen auf Sie zu, formuliert es aber derart emotional und bewertend, dass Sie nichts anderes tun können, als sich zu rechtfertigen. Und schon geht das Gespräch in eine Auseinandersetzung über, die mehr zerstört als Vorteile bringt.

Um diese Gefahr zu vermeiden, ist von der Person, die das Anliegen vorbringt, einige Vorarbeit nötig; dafür ist der Erfolg viel eher gewährleistet. Das Wichtigste, wenn Sie sich auf ein Gespräch vorbereiten, ist, dass Sie selbst Klarheit über Ihre Gefühle, Bedürfnisse und Ihren Anteil an der Situation haben. (Mehr dazu finden Sie in Kapitel 9, Probleme mit Kolleg:innen.) Achten Sie auch darauf, dass Sie Ihr Gegenüber zu einem Zeitpunkt ansprechen, indem sie ungestört sind und er oder sie aufnahmefähig ist.