Frankreich: Lycee Rontaunay
Auf La Réunion, einem französischen Übersee-Departement im Indischen Ozean, wurde das Projekt hauptsächlich mit Schüler:innen im ersten Jahr des CAP „Early Childhood Educational Assistant“ durchgeführt, obwohl auch andere Lernende der Sekundarstufe 2 auf William Glassers Prinzipien der Grundbedürfnisse aufmerksam gemacht wurden. Für diese jungen Menschen, die in der elementarpädagogischen Ausbildung eingeschrieben waren, war eine Vertiefung dieser Begriffe sowie die Entwicklung und Handhabung von Werkzeugen wie Marionetten logisch und unerlässlich. Die ganze Klasse arbeitete an einem Projekt rund um die reunionesische Kultur in Form von Workshops und einer Aufführung für die Kinder der benachbarten Kindergartenschule. Eine Gruppe entwickelte die Geschichte von Edmond Albius, einem jungen Sklaven, der die Technik zur Bestäubung von Vanille entdeckte. Diese Gruppe entwickelte insbesondere den historischen Teil des Heart Projects. Andere Gruppen entwarfen einen Workshop über Heilpflanzen, eine weitere über traditionelle Instrumente und eine letzte Gruppe erstellte und animierte schließlich ein riesiges texturiertes Puzzle über die Geographie der Insel.
Zuerst arbeiteten wir in kleinen Gruppen an den Grundbedürfnissen, wobei wir die Präsentationsfolien und das Heft 1 verwendeten. Die Schülerinnen und Schüler machten die Übungen, um ihre individuellen Bedürfnisse und Stärken zu reflektieren. Dann, da sie aktiv sein müssen, haben wir eine 3D-Darstellung mit Kartons und Farbe gemacht. Wir konnten diese Materialien für ein Spiel über Grundbedürfnisse am „Tag der Gesellschaft“ nutzen. Mehrere Klassen nahmen an dem Spiel teil und waren bereit und empfänglich für die besprochenen Konzepte.
Um das Puppenspiel zu entwickeln, arbeiteten wir abwechselnd während der Unterrichtsstunden, die dem Projekt gewidmet waren, mit einer Lehrkraft, zuständig für „Animation und Entwicklung“ und dem Geschichtslehrer, aber wir arbeiteten auch im Freien, während der Sommerferien (südliche Hemisphäre) in einem öffentlichen Park. Die Kostüme wurden vom Kunstlehrer fertiggestellt. Das Skript wurde vom Lehrer:innenteam geschrieben, da die Schulzeit zu kurz war, um die Schüler:innen einzubeziehen, aber sie konnten die Zeilen während des Trainings anpassen. Das Auswendiglernen war besonders herausfordernd für diese Schüler:innen, die sich mit dieser Art von Lernzugang nicht sehr wohl fühlen. Dies gilt umso mehr für das Fach Englisch, daher war die Unterstützung des Englischlehrers willkommen, um ihnen zu helfen. Aber am Ende bewiesen sie, dass sie ihren Sprechtext beherrschen, indem sie ihn während der Dreharbeiten spontan ins Kreolische übersetzten.
Abbildung 6: Während des Puppenworkshops (Kreation) am Lycee Rontaunay.
Diese Projektaktivitäten waren in den französischen Lehrplan für angewandte Kunst eingebettet:
Abbildung 7: Dan Herzberg, alias M.Bellier-Beaumont, erzählte uns von seinem Beruf als Schauspieler, seiner Rolle in „Taxi 1“, einem Blockbuster, den die Schüler:innen auswendig kannten, seiner Familie polnisch-jüdischer Herkunft, die die Shoah überlebte, und seinem Onkel, der Hamlet ins Jiddische übersetzt hatte. Sehr netter Mann, sehr interessant