Lehrer:innen sind heutzutage einem großen Spannungsfeld zwischen gesetzlichen Anforderungen, und den Erwartungen der Eltern und Schüler:innen einerseits und den Rahmenbedingungen an der Schule andererseits ausgesetzt. Sicher nicht zufällig ist die Burnout-Rate bei Lehrer:innen besonders hoch. Im deutschsprachigen Raum liegt sie bei ca. 30 Prozent. Diese Zahlen sind ein sicherer Indikator dafür, dass der Arbeitsplatz Schule persönliche Bedürfnisse und persönliches Wachstum nicht unbedingt fördert.
Genauso wenig, wie es den Normschüler gibt, gibt es die Normlehrerin. Wenn Sie sich in Modul 1 mit der Theorie des Falschen Selbst beschäftigt haben, sehen Sie die Gefahr, die damit verbunden ist, die eigenen Bedürfnisse zu überhören: man unterdrückt nicht nur die eigene Lebendigkeit, sondern man gefährdet zusätzlich seine psychische und physische Gesundheit. Darüber hinaus beginnt man auch damit, andere abzulehnen, wenn sie ihre Gefühle und Bedürfnisse zum Ausdruck bringen. Dies äußert sich in Sarkasmus, Abwertung von anderen und unterdrückten Aggressionen. Um den Lebensraum Schule menschlicher zu gestalten, müssen wir also unsere eigenen Grundbedürfnisse und die der anderen achten.
Abbildung 1: Lehrer:innen-Konferenz. Foto lizensiert durch Microsoft creative commons